Hundertundeintausend Möglichkeiten, sich dem System entgegenzustellen, Sand im bösen Getriebe zu sein, dem System das Futter zu entziehen, es leer laufen zu lassen, die Widerstands – Kraft zu bündeln, Alternativen zu erschaffen und aufzubauen, Laut und deutlich zu sein um andere „aufzuwecken“, aufzuklären, mit ins Boot zu holen etc.

Hundertundeintausend Möglichkeiten, einander zu ermutigen, zu unterstützen, an einem Stang zu ziehen, einander zu ergänzen, miteinander kreativ zu sein und Neues zu gestalten, einander auch zu trösten, zu helfen in Notzeiten oder dunklen Stunden, miteinander zu feiern und zu lachen und menschengemäß zu leben.

Ja, das kommt vor. Vielleicht an manchen Stellen sogar überwiegend. Das andere jedoch kommt auch vor. Überall und dauernd. Nicht erst seit Corona, doch seit dem sehr deutlich und leider immer noch. Und zunehmend.

Ich habe eines gelernt in den letzten etwa 30 Jahren:

Tu was für ein bestimmtes Ziel,

und du hast jene gegen dich, die nichts tun,

und du hast jene gegen dich, die das Gegenteil wollen und tun,

und vor allem hast du jene gegen dich, die behaupten, dasselbe Ziel zu haben,

ob sie nun etwas dafür tun oder auch nicht.

Ewiges Gemaule und Besserwisserei

Es gibt sie nicht, die eine absolute Methode, das eine garantierte Erfolgsrezept, den einen Retter der alles richten wird, „bald, sehr bald schon, doch wirklich, jetzt dann wirklich!“

Es gibt immer nur den einzelnen Menschen, der tut, was er kann. Hauptsache, er tut es dann auch, und zwar alles, was er kann. Weniger nützt jetzt nicht mehr viel.

Und nun tut er einiges. Unter vielem anderen, übrigens seit vielen Jahren, verfasst er vielleicht eine Petition oder einen Brief an Lebensmittelhersteller als Druckmittel gegen Ungeziefer in der Nahrung. Oder er richtet einen Infokanal ein zu genau diesem Thema. Er tut also irgendetwas zu allem anderen, was er seit Jahren schon tut. Sehr gut!

Wirklich?

So dient man am allerbesten dem, gegen den zu kämpfen man vorgibt!

Man muß nicht lange warten bis das Gemaule anfängt. Man kann sogar im Vorfeld schon die passenden Antworten darauf vorformulieren. Es kommt immer dasselbe.

„Das nützt doch nix!“

„Das würde nur nützen, wenn alle mitmachten!“

„In dem Brief fehlt folgender Hinweis auf …. und er sollte an die jeweilige Geschäftsleitung adressiert sein. So hat das doch keinen Wert!“

„Was bringt eine Petition? Gar nix!“

„Was nützt es schon, wenn ich im Laden dies und jenes nicht mehr kaufe? Das merkt keiner, tut keinem weh!“

„Briefe nützen nichts. Nur der Boykott nützt was!“

„Boykott nützt gar nix, wir müssen jeden einzelnen ansprechen!“

„Was bringt denn noch ein Kanal zu all den anderen auf Telegram?“

„Ich kann diese ganzen schlechten Nachrichten nicht mehr hören, hört auf damit!“

„Kannst du das beweisen? Wo sind deine Quellen?“

„Der Text ist viel zu lang, das liest doch keiner!“

„In dem Text fehelen wichtige Hinweise auf … und die Qellenangaben zu …. und außerdem steht da xyz gar nicht drin!“

„Wir sollten zuerst dafür sorgen, dass die Masken verschwinden! Zu viele Themen auf einmal sind nicht hilfreich“

„Das wichtigste ist, auf die Strasse zu gehen. Verplempert nicht eure Zeit mit sinnlosen Aktionen. Nur der Protest auf der Strasse nützt was!“

„Was haben die Spaziergänge schon gebracht? Hört endlich auf damit!“

„Ist mir alles egal. Es betrifft mich nicht.“

„Entspannt euch doch mal, es läuft alles nach Plan!“

Undsoweiterundsofort.

Muß man es wirklich immer noch und immer wieder sagen?

Jeder einzelne wird gebraucht. Man kann jetzt auf keinen einzigen mehr verzichten!

Es ist egal, ob einer, der gegen den selben Feind kämpft, zusätzlich Veganer ist oder ausgerechnet Fleischesser ist, ob er immer noch an Neuwahlen glaubt oder nicht, ob er Hartz 4 Empfänger ist oder eher im satten Wohlstand lebt, ob er einer Kirche angehört oder nicht, ob er geimpft ist oder nicht, ob er am liebesten einen tollen Kaiser hätte oder nicht, ob er Bier trinkt oder Smoothies.

Es ist egal! Laß ihn in Ruhe! Du sollst nur mit ihm an einem Strang ziehen, ihn unterstützen, ihn nicht entmutigen usw. Du brauchst ihn nicht zu heiraten! Das hier ist kein Kinderspielplatz, wir befinden uns in einem Krieg. Um dich herum sterben so viele Menschen, direkt um dich herum, so viele leiden entsetzlich, sind in finanzielle oder soziale Not geraten und es wird täglich schlimmer!

Es ist egal! Laß die Gleichgesinnten ihre Briefe schreiben, auf die Strasse gehen, sonstwas tun, auch wenn du das nicht als wirkungsvoll erachtest. Du weißt sowieso nicht, was sie nebenzu sonst noch alles tun! Hör auf mit dem zersetzenden Gemaule und deiner Besserwisserei. Wenn du was besser weißt, dann tu es! Und unterstütze andere in dem, was sie tun. Und du mußt sie nicht lieben! Aber höre auf, sie zu schwächen und ihre Aktionen zu zerfetzen, bis sie tatsächlich durch dein Gemecker im Sand verlaufen und wirkungslos sind.

Höre endlich auf, mit deinem Ego und deinem Negativismus, deiner Unfähigkeit zur Zusammenarbeit, mit deiner Unfähigkeit, andere zu unterstützen den gesamten Widerstand zu zerrütten und dem Sieg des Feindes der Menschheit zu dienen!

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